#vorderHaustür lautete der Hashtag zur Blogparade von 1 THING TO DO. Eigenlich könnten wir gleich alle unsere Artikel einreichen, geht es doch in jedem unserer Beiträge um unsere (Wahl)-Heimat. Für diesen speziellen Anlass haben wir uns aber für einen Ausflug entschieden, der uns besonders gut in Erinnerung geblieben ist. Unser heutiger Tagestrip hat eigentlich alles in sich, was Waalheimat ausmacht: Unsere Liebe zu Holland, jede Menge Spaß daran, die Welt vor unserer Haustür kennenzulernen und vor allem gemeinsam und spontan eine tolle Zeit zu verbringen. Eva und Karo on Tour!
Wo geht es also hin? Eva holt Karo in Nijmegen ab und schon geht es los ins 20km entfernte Arnheim (ca. 15km von der deutschen Grenze entfernt). Weit ab von den Tourismuspfaden Amsterdams verbirgt sich hier ein absolutes Muss für alle Holland-Fans: das Openluchtmuseum Arnhem. Nirgendwo könnt ihr so viel holländische Geschichte auf einem Fleck entdecken – und das im Original! Vom altem Bauernhof bis zum 70er Jahre Wohnwagen -hier ist alles liebevoll hergerichtet und aus originalen Bauteilen im Freilichtmuseum zusammengesetzt.
Willkommen in der romantischen Holland-Nostalgie
Kaum angekommen fühlen wir uns wie in einer anderen Welt – Nostalgie macht sich breit. Direkt am Eingang könnt ihr in eine alte Tram einsteigen, alte Straßenlaternen säumen den Weg und natürlich erspähen wir in der Ferne eine alte Windmühle. Das Museum ist wirklich sehr groß und so stiefeln wir gleich los. Wir können verschiedene Häuser besichtigen und lernen eine Menge über die Geschichte der Niederländer, ihre Berufe und die Region. Die Gebäude kommen aus unterschiedlichen Landesteilen und wurden originalgetreu im Freilichtmuseum wieder aufgebaut.
In einem alten Bauernhof empfängt uns der Duft von herrlichem Sonntagsbraten, der im alten Kohleofen schmort. Die Köchin berichtet uns, dass sie schon seit vielen Jahren im Openluchtmuseum kocht. Besonders hat es ihr aber der Steinkohleofen angetan. Überhaupt mag sie das traditionelle Kochen. Das Wasser kann sie mit einer alten Handpumpe in die Küche pumpen, das fertige Essen verteilt sie unter den Besuchern. Schade nur, dass Braten so lange schmoren muss…ein anderes Mal. Gut, dass Eva Kekse dabei hat.
Alles ist hier zum Anfassen, Staunen und Schmecken
In der Schmiede führt der Schmied sein Handwerk vor, in der Brauerei und der Käsefabrik können wir das selbstgebraute Bier und handgemachten Käse verköstigen. Wir warten darauf, dass jeden Moment Tante Antje mit einem Laib Käse um die Ecke kommt – ach nee, sie ist ja nur eine Werbefigur, die für den deutschen Markt erfunden wurde. Trotzdem sehen wir die Mitarbeiter in traditioneller Tracht herumlaufen – also fast wie Frau Antje. In der Seilwerkstatt drehen Kinder ihr eigenes Seil, Familien können sich in traditionellen Kostümen im Fotostudio fotografieren lassen.
Eine der neueren Errungenschaften ist ein 70er-Jahre Wohnwagen, der als Ferienhaus ausgedient hat. Denn: nicht alle Häuser hier sind uralte Häuschen, auch die neuere holländische Geschichte hat hier ihren Platz. Auch ein 50er Jahre Häuschen mit authentischer Einrichtung und Musik gibt es, eine alte Post und vieles mehr. Das Museum versteht sich als Nationalmuseum mit allen Teilen der Geschichte. Und diese wird weitergelebt: So entdecken wir auch ein altes Bauernhaus, dass in den 90ern einer jungen Familie gehört hat und dementsprechend umgebaut wurde.
Scheußliche Küche (O-Ton Eva), abgerundete Armaturen und Spiegelschranklichter sowie Retro-Spielzeuge, mit denen wir damals auch gespielt haben – wir befinden uns quasi in unserer eigenen Vergangenheit.
Aber keine Sorge: Es gibt auch genug typische Holland-Nostalgie für Touristen. Und so bestaunen wir auch winzige alte Fischerhäuschen, Windmühlen und Zugbrücken. Und die schicke Wohnung eines Kaufmanns, der sein Geld mit Sklaven und Plantagen in Übersee verdient hat.
Wir stärken uns mit einem ofenwarmen Saucijzenbroodje (Wurstbrötchen aus Blätterteig) aus der Bäckerei nebenan, die natürlich auch original ist. Nebenan gibt es einen Laden mit allerlei Süßigkeiten (jeder, der früher in Holland im Urlaub war, wird das Lakritzpulver von Jamin kennen) und einen Kaufmannsladen, in dem man viele weitere authentische Produkte kaufen kann. Ganz begeistert stellen wir fest, dass es hier auch die Brause-Ufos aus den 90-ern gibt…
Am Ende schaffen wir gar nicht alles…so viele tolle Gebäude und Geschichten, die kann man fast gar nicht an einem Tag schaffen kann! Viele Infos bleiben aber hängen. Wusstet ihr zum Beispiel, dass viele Holländer früher Geld für die guten Plätze in der Kirche gezahlt haben?
Ach- ihr hört schon: Wir sind ganz hepp und weg 🙂 Und das nicht zuletzt auch von dem süßen Schweinchen – das müssen wir euch hier einfach auch zeigen! Besonders gefallen hat uns, dass alles so liebevoll eingerichtet und erklärt wurde. Und wir ein so faszinierendes Stück holländischer Geschichte direkt vor der Haustür haben.
Weshalb wir uns mit diesem Ausflug für die Blogparade #vorderHaustür beworben haben, ist eigenlich ganz einfach: Wir stehen für Erlebnisse in der eigenen Heimat, für den kleinen Geldbeutel ohne Around-the-world-Ticket, und ganz wichtig: für das Grenzenlose. Mit unseren Wurzeln im Rheinland und dem Ruhrpott leben und arbeiten wir mittlerweile in den Niederlanden und fühlen uns an beiden Seiten der Grenze pudelwohl. Kommt doch mal auf die andere Seite – wir haben Kekse – oder fast noch besser: Stroopwafels 😉
In aller Kürze
Was? Das Freilichtmuseum in Arnheim: Openluchtmuseum Arnheim
Wo? In Arnheim natürlich, ca. 20km von Kleve am Niederrhein entfernt.
Wann? Öffnungszeiten und Adresse findet ihr hier. Die Saison ist ab sofort eröffnet – dann könnt ihr das Openluchtmuseum täglich von 10-17h besuchen.
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5 Kommentar
Das Lakritzpulver kenne ich echt noch nicht! Und das, wo ich doch schon ewig nach Holland fahre …
Vielen Dank für den schönen Artikel über ein echtes Highlight direkt hinter der Grenze, also wirklich fast um die Ecke. Da sollte ich in diesem Jahr wohl einmal hinfahren.
Danke Oliver. Solltest du echt mal hinfahren. Wird dir als Hollandfan bestimmt richtig gut gefallen! LG Eva 🙂
Ein sehr schöner Bericht über MEIN Lieblingsfreiluftmuseum!
Ein über das andere Jahr MUSS ich mal wieder hin. Hier erlebe ich immer wieder aufs Neue Nostalgie pur.
Bereits als Kind habe ich bei meiner niederländischen Großmutter die Ferien in Holland verbracht.
Vieles im Open Lucht Museum erinnert mich daran: Natürlich auch Lakritze in allen Variation.
Aber Lakritzpulver hab ich nicht gekannt. Dafür IJS in allen Sahnevariationen und Fritjes und Matjes
Holland eben.
Beste Grüße an das Waalheimat-Team
Latritzpulver gibt (oder gab es zumindest) auch bei Jamin. Es gibt Zwart-Wit Zout und Zwart-Wit Zoek, manchmal wird es auch Salmiakpoeder genannt.
[…] Sie lassen sich typisch holländische Snacks wie Wurstbrötchen aus der ansässigen Bäckerei, riesigen Gouda aus der Käserei und süffiges Spezialbier aus der Brauerei schmecken. Kurzum: Das Openluchtmuseum Arnhem ist ihr persönliches Highlight für alle, die Holland lieben! • Mehr erfahren […]